Sportstudie: Wissenschaftliches Institut ermittelt Daten im Auftrag des Ministeriums

Sport steht europaweit vor neuen Herausforderungen. Was bedeutet das konkret für die Deutschsprachige Gemeinschaft? 12 Monate hat das Trierer Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) recherchiert, Daten erhoben und diese ausgewertet. Wer, Wie, Was, Warum? Lesen Sie selbst.

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Demografischer Wandel und eine immer älter werdende Gesellschaft verändern auch die Schwerpunkte des Sporttreibens. Anstelle von Wettkampf und Höchstleistungen rücken viel stärker Gesundheits- und Freizeitsport in den Mittelpunkt. Ein Trend, der auch vor den Sportinfrastrukturen nicht haltmacht.

Die aktuelle Studie soll der Deutschsprachigen Gemeinschaft deshalb dazu dienen, den Sport in Ostbelgien nachhaltig und zukunftsfähig im Interesse aller Beteiligten zu entwerfen.

Wissenschaftlich fundierte und repräsentative Expertise

Die Europäische Akademie des Rheinland-Pfälzischen Sports in Trier steht für die wissenschaftliche Aufbereitung von Sportthemen, insbesondere im europäischen Kontext. Das angeschlossene Institut für Sportstättenentwicklung (ISE) entwickelt darüber hinaus Hilfen und Konzepte zu zentralen Fragen im Sport – in enger Verbindung zur Wissenschaft und Praxis.

Grundlagen der Erhebung:
Wie sehen Vereine und Bürger die Zukunft des Sports in der Deutschsprachigen Gemeinschaft

Das ISE führte zwei Umfragen durch:

  • eine Sportvereinsbefragung
  • eine Bevölkerungsbefragung

An beiden  nahmen Vereine, Verbände und Ostbelgier postalisch, freiwillig und anonym mit Hilfe von standardisierten Fragebögen teil.

Die Vereinsbefragung erfolgte im November 2015. Angeschrieben wurden alle 257 Sportvereine, die es derzeit in der Deutschsprachigen Gemeinschaft gibt. Die Rücklaufquote betrug rund 25 %. Die 40-seitigen Fragebögen gaben wertvolle Informationen zur Situation der Sportvereine und -fachverbände: von deren Sportanlagen über die personelle Aufstellung bis hin zu den Zuschüssen und anderen finanziellen Mitteln.

Die wissenschaftlich repräsentative Bürgerbefragung erfolgte im Juni 2016. Über 4.000 Privatpersonen wurden angeschrieben. Die Auswahl erfolgte im Rahmen einer Zufallsstichprobe in den jeweiligen Gemeinden. Das ISE berücksichtigte dabei ebenfalls das Geschlechterverhältnis. 493 ausgefüllte Bogen lagen nach Ablauf der 4-Wochen-Frist vor, das entspricht einer Rücklaufquote von 12,32 %.

Vertiefende Instrumente liefern aufschlussreiche Zahlen und Fakten

Das ISE griff auch auf Experten-Interviews und die Veranstaltungsreihe „DG-Sportgespräche“ zurück.

Das Institut interviewte Fachleute, um verschiedene Aspekte aus den quantitativen, d.h. zahlenmäßigen Befragungen vertiefend zu betrachten und um neue Perspektiven zu ergänzen.

In den sogenannten DG-Sportgesprächen äußerten sich Experten beispielsweise zu Fragen aus „Sport und Gesundheit“ oder „Sport und Soziales“. Während des gesamten Analyseprozesses dienten diese Veranstaltungen der fachlichen Begleitung, der Beteiligung der Öffentlichkeit sowie des organisierten Sports. Darüber hinaus wurde stets Einblick in die aktuellen Erkenntnisse der Studie gegeben.

Die Erhebungsinstrumente basieren auf folgende Kennzahlen für das gesamte Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft:

  • 76.328 Bürgerinnen und Bürger

  • 9 Gemeinden

  • 257 Sportvereine

  • 15 Sportfachverbände

  • über 25.000 Mitglieder in Sportvereinen

  • über 360 Sport- und Bewegungsräume